27.09.2007 - Uly
Köhler hat gemeinsam mit seinem Freund Uwe Schneider den ersten
Kinder-Radiosender Europas gegründet. Viele der rund 700.000 Kinder im
Sendegebiet in und um Berlin kennen und lieben Radio TEDDY. KO will es
genau wissen und fragt dem Geschäftsführer „Löcher in den Bauch“.
Uly Köhler stellt sich den Fragen von KO.
Vier KO-Redakteure interviewen abwechselnd.
Das war ein super Gespräch!
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KO:
Wie sind Sie auf die Idee
gekommen, Kinderradio zu machen?
Köhler:
Die Idee hatte ich vor zwölf Jahren mit meinem Freund Uwe
Schneider, denn wir stellten fest, dass im Radio nichts für
Kinder gemacht wird. Ich dachten uns, damit muss Schluss sein: Kinder
brauchen ein eigenes Radioprogramm.
KO:
Wie haben Sie die Moderatoren
bekommen?
Köhler:
Von den Moderatoren, die wir
heute bei Radio TEDDY beschäftigen, sind viele selbst auf uns
zugekommen. Sie hatten z.B. vom Start von Radio TEDDY in der Zeitung
gelesen und sich gesagt: „Das ist eine ganz tolle Idee, wir wollten
schon immer etwas für Kinder machen." Einige, wie den
Geschichtenbären Tom Tom, kannte ich auch schon aus alten
Radiotagen, weil ich mit ihnen in Berlin bei Radio 100,6
zusammengearbeitet habe.
KO:
Welche Bedingungen muss ein/e
Moderator/in erfüllen, um bei Radio TEDDY arbeiten zu können?
Köhler:
Ein Moderator muss immer
fröhlich und gut gelaunt sein, weil man auch im Radio
feststellen kann, ob jemand gut oder schlecht gelaunt ist. Denn der
Moderator soll den Kindern natürlich Freude bereiten. Außerdem
müssen die Moderatoren Spaß an der Arbeit und tolle,
kreative Ideen haben.
KO:
Wie sind Sie auf die Idee
gekommen, das Radio-TEDDY-Studio im Filmpark Babelsberg zu errichten?
Köhler:
Der Chef vom Filmpark Babelsberg ist ein guter Freund von mir und dem
habe ich erzählt, dass ich ein Kinderradio machen möchte.
Er schlug mir vor, das Radio-TEDDY-Studio im Filmpark Babelsberg zu
bauen, damit uns jeder besuchen kann. Da habe ich gesagt: Ideal, das
machen wir.
KO:
Wie sind Sie auf die Idee
gekommen, verschiedene Programme zu machen?
Köhler:
Das kommt ganz einfach daher, dass sich Radio TEDDY vor allem an
Kinder richtet. Mit den Programmen wollen wir 3- bis 12-Jährige
ansprechen und die haben natürlich sehr unterschiedliche
Interessen. Morgens unterhalten wir die ganze Familie zum Beispiel
mit Nachrichten und Wetterbericht. Ab 9.00 Uhr sind die Großen
in der Schule und deshalb spielen wir eher Musik für jüngere
Kinder. Ab 13.00 Uhr kommen die Größeren gerade aus der
Schule und können TEDDY Cool hören. Ab 18.00 Uhr gibt es
Einschlafgeschichten für die Kleineren. Und ab 20.00 Uhr, wenn -
im Idealfall - alle Kinder im Bett liegen sollten, bieten wir
Informationssendungen für Erwachsene an, denen das Wohl von
Kindern am Herzen liegt.
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KO:
Warum heißt der Sender Radio TEDDY?
Köhler:
Der Sender heißt
Radio TEDDY, weil fast jedes
Kind als erstes Kuscheltier einen Teddy bekommt. Und so einen Bären
schmeißt man nicht weg, man hat ihn noch lange bei sich. Daher
weiß bei Radio TEDDY jeder gleich Bescheid: Das ist etwas für
Kinder. Zur Auswahl gab es auch noch Radio-lino, am Ende haben wir
uns aber für Radio TEDDY entschieden.
KO:
Haben Sie Kinder?
Köhler:
Ich habe keine Kinder, aber
ich bin ein ganz aktiver Onkel. Mein kleiner Bruder hat zwei Kinder,
und das sind sozusagen meine Ersatzkinder.
KO:
Moderieren Sie selber?
Köhler:
Ich habe bis zum Start von Radio TEDDY sehr viel moderiert. Hier
helfe ich manchmal aus,
aber ansonsten sollen die Moderatoren selber
ihre Sendung moderieren. Eigentlich sitze ich am Schreibtisch und
überlege, was man im Programm noch alles machen kann.
KO:
Hören Sie zu Hause selbst Radio TEDDY?
Köhler:
Ja, ich höre wirklich
abends, wenn ich nach Hause komme, Radio TEDDY - zum einen, um zu
überprüfen, ob technisch alles läuft, aber zum anderen
einfach auch, weil mir das Programm Spaß macht.
KO:
Sind Sie mit den Einschaltquoten zufrieden?
Köhler:
Also die Einschaltquoten sind noch gar nicht ermittelt, die
werden 2007 das erste Mal bekannt gegeben. Aber wir haben schon eine
Tendenz und sind mit dem Erfolg der letzten 1,5 Jahre sehr zufrieden.
KO:
Warum werden die Lieder oft nicht zu Ende gespielt?
Köhler:
Bei uns werden die Lieder nicht zu Ende gespielt? Normalerweise
gibt es die Regel, dass alle Lieder zu Ende gespielt werden. Nur an
einem Punkt geht das nicht immer und zwar beim letzten Lied in der
Stunde. Denn das liegt direkt vor den Nachrichten und die sollen
immer pünktlich kommen. Aber eigentlich wollen wir alle Lieder
ausspielen, weil wir wissen, dass viele Kinder traurig sind, wenn ihr
Lieblingslied vorzeitig ausgeblendet wird.
KO:
Was waren Ihre größten Anfangsprobleme?
Köhler:
Das größte klassische Problem war eigentlich, dass uns
die Zeit davonlief. Es wurde noch gebaut, die Gespräche mit dem
Moderatoren dauerten noch an, es musste eine große
Eröffnungsparty geplant werden und es war klar: Am 6. August
2005 um 11.00 Uhr sollte es das erste Mal auf Sendung gehen. Da war
wirklich wahnsinnig viel zu tun. Aber es hat alles super geklappt!
KO:
Gibt es in anderen Bundesländern auch ein Kinderradio ?
Köhler:
Es gibt in ganz Europa kein anderes Kinderradio.
KO:
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft von Radio TEDDY?
Köhler:
Also, Kinder sind überall Kinder. Momentan ist Radio TEDDY
über UKW in Berlin und Brandenburg zu hören und über
Astra Digital auch europaweit. Wir möchten aber in weiteren
Bundesländer auch über UKW ausstrahlen, damit wir dort zum
Beispiel auch über Autoradio zu empfangen sind. Daher laufen zur
Zeit mehrere Anträge, zum Beispiel für Rheinland-Pfalz und
den Großraum Hannover in Niedersachsen.
KO: Vielen
Dank für das interessante Interview!
Bericht über den Besuch bei Radio TEDDY >>weiter
Interview mit der Volotärin Patricia >>weiter
Jana
(5c)
Helmine (5c)
Finia (5d)
Heiko (6b)
(2007/2008)
Fotos: Søren Müller
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